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Selen
Selen
Im menschlichen Körper agieren sogenannte "Selenproteine", welche die Fähigkeit besitzen, reaktiven Sauerstoff (sogenannter oxidativer Stress bzw. freie Radikale) zu "entschärfen".Selenproteine haben antioxidative Eigenschaften und sind dem antioxidativen Schutzsystem des Organismus, dem auch die Vitamine C und E angehören, zuzurechnen. Zusammen mit dem Vitamin E verhindern Selenproteine eine sauerstoffbedingte Schädigung der Zellmembranen.
Selen ist weiterhin unabdinglich für ein funktionierendes Immunsystem, weil es die Produktion von Antikörpern, Gamma Interferon sowie Tumor-Nekrose-Faktor und die Aktivität der Natürlichen Killerzellen stimuliert. Außerdem ist Selen (als Bestandteil eines weiteren Proteins) am Stoffwechsel der Schilddrüsenhormone beteiligt.
In der Endkonsequenz beruhen auf diesen wichtigen Eigenschaften der Selenproteine sowohl die wahrscheinlich krebsschützende Wirkung des Selens, als auch dessen therapeutische Verwendung zur Vorbeugung vor Herzinfarkt oder Störungen des Immunsystems. Selenproteine arbeiten aber nur dann optimal, wenn der Organismus ausreichend mit Selen versorgt wird.
Vorkommen:
Selen ist in den Eiweißbestandteilen sowohl in tierischen (besonders in Niere, Leber, Muskelfleisch, Seefisch und Ei) als auch in pflanzlichen Lebensmitteln (in Hülsenfrüchten, Gerste, Spargel und Knoblauch) enthalten.
Da Selen ein sogenannter flüchtiger Stoff ist, kommt es bei der Verarbeitung von Lebensmitteln (besonders bei der industriellen Herstellung von Fertiggerichten) zu hohen Selenverlusten.
Der Selengehalt schwankt auch innerhalb der einzelnen Lebensmittel, denn er hängt von dem sehr unterschiedlichen Gehalt an Selen in unseren Böden ab. In Deutschland sind die Böden selenarm; pflanzliche Lebensmittel und Futtermittel für Schlachttiere und enthalten deshalb wenig Selen.
Zufuhr:
Es lässt sich weder genau feststellen, wie viel Selen die Bundesbürger mit der hier typischen Kost durchschnittlich aufnehmen, noch genau sagen, wie viel Selen für eine optimale Schutzwirkung aufgenommen werden sollte.
Die tägliche Zufuhr in Deutschland schätzt man auf 30 bis 55 Mikrogramm (µg) Selen täglich, empfohlen werden zwischen 30 und 70 µg pro Tag. Man vermutet, dass nach dem derzeitigen Wissensstand mit 20 bis 100 µg pro Tag eine angemessene Zufuhr für Erwachsene erreicht wird.
Da die Schutzwirkung des Selens unbestritten ist, empfehlen andere Experten eine Selenaufnahme von bis zu 200 µg pro Tag. Denn gerade bestimmte Lebensumstände wie Stress, Umweltgifte, Fehl- und Mangelernährung erhöhen den Selenbedarf.
Wichtig:
Bei sehr einseitiger Ernährung oder bei Vegetariern, die auch auf Ei- und Milchprodukte verzichten (Veganer) steigt die Wahrscheinlichkeit, einen Selenmangel auszubilden, der sich in einer Schwächung der Immunabwehr sowie des antioxidativen Zellschutzes wider spiegelt. Langfristig kann eine solche Schwächung das Risiko für Krebs und Herzkrankheiten erhöhen.
Schwere Selenmangelzustände kommen in Deutschland eigentlich nur bei Dialysepatienten (Patienten mit künstlicher Niere) oder Intensivpatienten mit hohen Blut- oder Plasmaverlusten vor. In diesen Fällen wird Selen dann nach ärztlicher Vorgabe zusätzlich in Form eines Medikaments zugeführt. Geschieht dies nicht, so entwickelt sich die sogenannte Keshan-Krankheit, die sich in Störungen der Muskelfunktion (auch Herzmuskelstörungen) äußert.
Unser Rat:
Um die positiven Wirkungen von Selen nutzen zu können bzw. um einem Selenmangel vorzubeugen, sollte man auf geprüfte hochwertige Selen-Präparate zurück greifen. Es empfehlen sich Selenhefe-Präparate oder andere Selen-Zubereitungen, die dem Körper das Selen gut verwertbar zur Verfügung stellen (hohe Bioverfügbarkeit). Solche Produkte finden Sie in der Apotheke.
Da Selen in höheren Dosen (über 800 µg/Tag) giftig wirkt, sollte eine regelmäßige Zufuhr von Selen nur nach Konsultation eines Arztes oder Apothekers erfolgen. Bis zu einer bestimmten Zufuhr wird der Selenhaushalt über die Urinausscheidung reguliert. Bei einer ständigen Zufuhr sehr großer Mengen Selen kommt es jedoch zu
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